Historia

Historia der Festen zu Sturmberg

Die Geschichte der Ritterburgen zu Sturmberg sowie deren Besitzer ist in ihrem Beginn ähnlich der, der Ober Ratmannsdorfer.

 

 

Mitte bis Ende 12 Jh. :

 

Die Feistritzer errichteten zur Sperrung der nach Nordosten führenden Straße die Feste Alt oder Unter Sturmberg. In der einschlägigen Literatur ist zwar angegeben, daß die Feste Neu oder Ober Sturmberg erst zu Beginn 15 Jh. errichtet worden sei, aber Doz. Dr. Werner Knapp stellte vor etwa 40 Jahren aufgrund von Mauerwerksuntersuchungen fest, daß beide Burgen zur gleichen Zeit entstanden sein müßten. Als dann Juta von Feistritz gegen Ende des 12 Jh.s die Feste Alt Sturmberg ihrem Sohn Leutold von Gutenberg vererbte, übergab dieser das Anwesen an seine Tochter, diese in weiterer Folge an das Stift Göß in Leoben.

Auszug über die Sturmberger : „ Sturmberg, die von, besaßen die gleichnahmige Herrschaft ben Weiz und einige Gülten ben Stainz. 1302 erscheint Otto von Sturmberger mit seiner Gattinn Gertraud, einer Herbersteinerin; Hermann und Gebhard waren Brüder. Albrecht lebte 1380, Hermann mit seiner Gattinn Anna Herbersteiner, Witwe Ottos von Herberstein, 1393 „

 

 

13. Jh. :

 

Um 1200 : Das Stift Göß gab Alt Sturmberg als Lehen ( an die Sturmberger ) weiter. Neu Sturmberg dürfte auf eigenem Grund und Boden errichtet worden sein, denn es taucht nirgends eine Urkunde auf, die beweisen könnte, daß Neu Sturmberg ein Lehen an die Sturmberger war.

Vor 1216 : Der erste urkundlich erwähnte Sturmberger war Gebhardus von Sturmberg („Gebhardus de Sturnberc“). Aus dem 13. Jh. sind nur sehr spärliche urkundliche Nachweise erhalten. Von nun an gaben die Besitzer den Burgen ihren Namen. Das Geschlecht auf Sturmberg hatte eine höhere Stellung als die Ratmannsdorfer inne, sie waren vielleicht sogar mit den Stubenbergern verwandt. Gebhardus von Sturmberg könnte möglicherweise ein unehelicher Sohn der Stubenberger gewesen sein. Die Sturmberger, ein Rittergeschlecht ihres Zeichens, führten in ihrem Wappen den Krebs; die beiden Burgen waren mit höchster Wahrscheinlichkeit von sehr eng verwandten Familien bevölkert.

1216 : Otto (I) der Träge wird erwähnt (urkundliche Nennungen: 1269-1301).

1269 : Otto (I) der Träge oder sein Sohn Otto (II) der Träge findet urkundliche Nennung in der Bestätigungsurkunde König Ottokars für Stift Seckau.

Ab 1271 : Hermann (I) von Sturmberg (urkundliche Nennungen:1271-1302), der Bruder von Otto (I oder II) den Trägen, wird genannt.

1296 und 1298 : Hermann (I) von Sturmberg und sein Bruder Ott von Sturmberg, vermutlich Söhne von Otto (I) des Trägen, erscheinen in mehreren Urkunden.

 

 

14. Jh.:

 

1300 : erscheint ein Gebhard (I) von Sturmberg.

1301: Otto (II oder III) von Sturmberg wird genannt (urkundliche Nennungen: 1310-1332). Er war der Bruder von Gebhard (I) von Sturmberg und Hermann (I) von Sturmberg.

1310 bis 1332 : Otto (II oder III) von Sturmberg wird erwähnt, seine Frau Gertraud (I) von Sturmberg, geborene Herbersteiner und Tochter des Otto des Paur von Sturmberg, gebar ihm einen Sohn Hermann (II) von Sturmberg. Otto sei auch der Bruder von Albrecht des Trägen.

1332 bis 1363 : Albrecht von Sturmberg findet seinen Eingang in die Annalen.

1334 : wird Gertraud (I) von Sturmberg als Verwandte der Herbersteiner, Fladnitzer und Ratmannsdorfer bezeichnet.

1338 : Hermann (III) von Sturmberg, er ist entweder der Sohn von Otto (II oder III), oder sogar selbst Hermann (II), und seine Frau Anna von Sturmberg werden genannt. „ … die vest zu Sturmberch, die sein selbst ist, … „ erhielt er als Lehen vom Kloster Göß. Wie schon bereits erwähnt wurde, galt nur Alt Sturmberg als Lehen, Neu Sturmberg dürfte auf eigenem Grund erbaut worden sein.

Das Lehensrecht von Göß (nur selten erwähnt) stammte aus dem Erbe von Leutolds von Gutenberg, dessen Tochter Otilie von Gutenberg es dem Stift zugebracht hatte.

1343 : Otto (II oder III) von Sturmberg sollte dem Stift Göß einen Schuldbrief von 1 ½ Mark Silber auszahlen, die Göß seiner Schwester Diemut von Sturmberg und seiner Frau Gertraud (I) von Sturmberg geliehen hatte.

1348 : Albrecht (I) der Trag von Sturmberg wird erwähnt, desgleichen sein Bruder Ulrich der Trag von Sturmberg. Ulrich der Trag von Sturmberg schenkte in diesem Jahr Güter in der Pfarre Weiz an das Stift Reun (Rein).

1354: Hermann (II oder III) von Sturmberg dürfte gestorben sein. Seine Witwe löste landesfürstliche Lehen von Oettlein von Sturmberg, und zwar „60 virling habern marchfutter in den Dürrental und hinter den Haus ze Sturmberch „, an sich.

14. Februar. 1355 : Die Handlung der Witwe von 1354 wird durch Herzog Albrecht bestätigt.

1380 : Gebhard (I) von Sturmberg, der wahrscheinlich noch lebte, hatte einen gleichnamigen Sohn, er nannte sich allerdings Gebhard (II) von Hohenbrugg. Seine Brüder Hermann (IV) und Hensel behielten den Namen „von Sturmberg“ allerdings bei. Gebhards (I) Frau Gertraud (I oder II) von Sturmberg wird desgleichen angeführt.

1384 : Albrecht (II) von Sturmberg, Sohn Albrechts (I) des Trag von Sturmberg, findet Erwähnung.

1393 : Hermann (IV) von Sturmberg wird mit Gattin Anna von Herberstein, Witwe Otto´s von Herberstein, erwähnt. Nach Herrmann´s (IV) von Sturmberg, erbte seine Schwester Elisabeth, Witwe Walkun´s von Ratmannsdorf und Gattin Andreas Hafners die Feste Neu Sturmberg. Jedoch sie war verschuldet und überließ ihres Bruders Stiefsohn Otto (I) von Ratmannsdorf die Burg. Hernach waren die Burgen circa 160 Jahre im Besitz des Geschlechtes der Ratmannsdorfer.

1395 : Albrechts gleichnamiger Sohn Albrecht (II?) von Sturmberg hatte verschiedene Gösser Lehensgüter an Otto von Stubenberg versetzt.

24. August. 1398 : Das nahe Verwandtschaftsverhältnis geht aus einer Stiftung hervor, die Otto von Stubenberg, Besitzer von Gutenberg, für das Seelenheil des Ritters Albrecht von Sturmberg und seiner Frau Ursula zur Kirche am Weizberg machte. Er zahlte für 3 ewige Wochenmessen 3 (Alpha) 5 (Beta) 1 (Delta) Gülten, 14 Görz Weizen (1 Görz = 39,8 Liter) und 19 Hühner jährliche Dienste.

1399 : Albrecht (II) von Sturmberg saß auf der frei eigenen Burg Sturmberg und siegelte die Teilungsurkunde der Stubenberger um 1403.

 

 

15. Jh.:

 

(Um) 1400 : Die große Ausbaustufe der Feste Neu Sturmberg wird Albrecht (II ?) von Sturmberg zugeschrieben, dessen Vetter Otto (II oder III) von Sturmberg die untere Burg besessen hat. Albrecht (II) von Sturmberg brachte nach dem Tod Otto´s (II oder III) von Sturmberg auch die untere Burg an sich. Nach dem Tod Albrecht´s (II) von Sturmberg erfolgte die Übergabe beider Burgen um 1420 an seinem Sohn Hermann (IV) von Sturmberg und Witwe Gertraud (II) von Sturmberg.

1402 : Enkel Albrechts (I) dem Trag von Sturmberg, Albrecht (III) von Sturmberg wird urkundlich erwähnt.

Albrecht (II) und Albrecht (III) nannten sich nur mehr „von Sturmberg“. Wahrscheinlich hatte jedes der beiden Geschlechter, nämlich das, der Trags, und das , der Sturmberger, je eine der beiden Burgen besessen.

1417 bis 1420 : Hermann (IV) von Sturmberg verkaufte mit seiner Mutter Gertraud (II) von Sturmberg zahlreiche Besitzungen, so Güter, die von den Herrn Stubenberg zu Lehen waren, an das Stift Göß und die Fladnitzer, ferner die Einnahmen an den Abgaben von Fleischbänken, von der Maut und dem Gericht im Markte Weiz an die Lehensherrn dieser Besitzungen, die Stubenberger. Dies kann als Zeichen einer schlechten wirtschaftlichen Lage gedeutet werden. Vielleicht begann schon hier der Verfall der hinteren Wohngebäude von Alt Sturmberg, welcher auf dem Stich von Vischer (1680) eindrucksvoll ersichtlich ist. Die großen Schulden entstanden vermutlich durch die Walser Fehde.

1424 : Urkundliche Erwähnung von Hermann (IV) von Sturmberg.

1437 : Hermann (IV) von Sturmberg wird letztmalig urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich war er der Letzte seines Geschlechts. Somit fand die Linie der Sturmberger ihr Ende, jedoch der Name der beiden Burgen wurde weiterhin beibehalten.

Nach 1437 : Hermann´s (IV) von Sturmberg Stiefsohn Otto (I) von Ratmannsdorf trat das Erbe seines Stiefvaters an, somit fielen beide Burgen, Alt und Neu Sturmberg, in das versippte Geschlecht der Ratmannsdorfer, die zu dieser Zeit auf Ober Ratmannsdorf bzw. auf Unter Ratmannsdorf, das heutige Bezirksgericht von Weiz, herrschten. Im Zuge des Besitzerwechsels haben die Ratmannsdorfer auch andere Sturmberger Güter von den übrigen Erben abgelöst.

20. Juli. 1486 : Der Sohn Otto´s (I) von Ratmannsdorf Lasla von Ratmannsdorf erhielt die, von seinem Vater vererbten Güter zu Sturmberg als Lehen vom Stift Göß verliehen. Zur Zeit stand die Steiermark mitten im Zeichen des Ungarnkrieges.

 

 

Ende 15. Jh. bis zum Beginn  des 16. Jh.:

 

1486 bis 1532 : Über das Schicksal der beiden Burgen in den Kriegswirren des 15. Jh.s und des Türkeneinfalls von 1532 ist nichts überliefert. Doch scheinen sie nicht gelitten zu haben, denn Zerstörungen sind nirgendswo erwähnt.

( Der Anrainer der heutigen Burganlagen zu Sturmberg, Herr Braunegger, ist der festen Überzeugung, daß laut Überlieferung beide Burgen von den Türken ausgebrannt wurden. Brandspuren sollten vor Ort sein. Wie dies zu erklären ist, soll hier jedoch offen gelassen werden. Hingegen behauptet der Weizer Historiker Prof. Dr. Mag. Weitzer, daß die Türken nie bis zum Weizer Lande vorgedrungen seien.)

 

16. Jh.:

30. November. 1531 : Lasla`s von Ratmannsdorf Sohn Otto (II) von Ratmannsdorf erbte beide Burgen zu Sturmberg.

1536 : Die Burgen Alt und Neu Sturmberg wurden an die Söhne Otto´s (II) von Ratmannsdorf Christof von Ratmannsdorf und Erasmus von Ratmannsdorf übergeben. Ersamus von Ratmannsdorf starb bald darauf.

1542 : Christof von Ratmannsdorf schätze sein Haus. Vermutlich waren damit beide Burgen in Betracht gezogen worden, da sie schon mit größter Wahrscheinlichkeit zu einer Wehranlage verbunden waren.

1559 : Christof von Ratmannsdorf Sohn Walkan von Ratmannsdorf bekam die Burg Alt Sturmberg zugesprochen. Georg Kleindienst führte bis zu seiner Volljährigkeit (1562) die Vormundschaft. „ An Waffen fanden sich in der Burg 2 alte schlechte Trabharnische, 22 Dopplelhaken, 43 gefaßte Schweinsspieße, einige Knebel  und andere Spieße, sowie verschiedene Jagdbüchsen. „

1568 : Um dieses Jahr wurden beide Burgen wieder getrennt. Neu Sturmberg erhielt Alban (I) von Ratmannsdorf, der über die Teilung der Meierhöfe, von seinem Vater zum Schloß Sturmberg gebracht, Klage führte. Nach Alban´s (I) von Ratmannsdorf und Walkan´s von Ratmannsdorf Tode begannen die Erbverhandlungen. Otto (II) von Ratmannsdorf gewann „die obere und sonderlich das Haus und Schloß Sturmberg“ für sich und sein Bruder Alban (II) von Ratmannsdorf und die Kinder Bernhards von Rindschad, der eine Ratmannsdorferin geehelicht hatte, erhielten genauso ihren Anteil.

30. April. 1571 : Nach dem Tod Walkan`s von Ratmannsdorf erbten seine Frau Sigunda von Ratmannsdorf und seine beiden minderjährigen Töchter Magdalena von Ratmannsdorf und Kathrei von Ratmannsdorf die Feste Alt Sturmberg. ( Nach dem Tode Walkan´s von Ratmannsdorf kam es zu heftigen Erbstreitigkeiten, die folgendermaßen ihr Ende fanden: Otto (II) von Ratmannsdorf wurde ermächtigt, „die obere und sonderlich das Haus und Schloß Sturmberg„ für sich, seinen Bruder Alban (I) und die Kinder Bernhard von Rindschads, der eine Ratmannsdorf geheiratet hatte, zu übernehmen, zu verwalten, den beiden Töchtern Walkan´s aber je 1000 Gulden auszuzahlen, bzw. auf den Schlössern sicherzustellen.

1579 : Einen Anteil an Alt Sturmberg hatte noch Erasmus von Ratmannsdorf und Frau Judith von Ratmannsdorf, geborene Freiinn von Puchsbaum. Jedoch standen beide in Schulden, zur Deckung derselbigen verkauften sie einen Anteil an Wilhelm von Ratmannsdorf, der Vormund seiner Vetter Christof und Otto (II) von Ratmannsdorf, Söhne des inzwischen verstorbenen Alban von Ratmannsdorf.

1580 : Christof und Otto (II) von Ratmannsdorf mußten diese Abtretung der Burg von Regina von Ratmannsdorf, Tochter des Ottos des Älteren von Ratmannsdorf, erst erzwingen.

1583 : Die Söhne Alban´s (II) von Ratmannsdorf Otto (III) von Ratmannsdorf und Christof von Ratmannsdorf teilten sich das väterliche Erbe. Christof von Ratmannsdorf erhielt „ das Geschloß Ober Sturmberg und den halben Thail des alten öden Stockhs von Unter Sturmberg“ mit allem Zugehör, der Hofmühle, dem Meierhaus, den Gärten, dem Burgfried, den Wildbann, der Fischwassern und den Teichen und Wiesen, Feldern und Weiden. Das Gut wurde auf 4000 Gulden, das „Thruckengelt“ auf 8280 Gulden, die Bergrechte, die 6 Startin Wein ergaben, auf 1125 Gulden und die ganze Herrschaft auf rund 27.300 Gulden mit den Zehenten geschätzt.

Die Teilung wurde ganz genau festgelegt, „um Streitigkeiten des Gesindes zu vermeiden„: „auch sollen Gang und Stiegen im ganzen Haus und die beiden Thore gemeinsam sein und müssen beide Parteien zu einer Notturfft brauchen und khan darin khain Thaillung beschehen, dann das khain thaill graten mag, des gleichen der thurn khan auch nit gethailt werden, den es ist khain gemach darein das man nutzen khan, als die fancknuß„

Otto (III) und Christof von Ratmannsdorf trachteten die Schäden, die durch lange Vormundschaft und die vielen Erbteilungen der Herrschaft gebracht hatten, gut zu machen. Schwierigkeiten gab es bei den von Erasmus von Ratmannsdorf abgelösten Teil, er war mit Steuerschulden verhaftet, die die Witwe von Erasmus, Judith Kleindienst, sich weigerte zu zahlen. Aber die Gerichte entschieden zu Gunsten der beiden Ratmannsdorfer.

1599 : Regina von Ratmannsdorf konnte die Ablösung aber bis dato nicht zahlen, so daß sie immer noch auf dem Schlosse wohnte.

 

 

17. Jh.:

 

2. Februar. 1610 : Tod von Christof von Ratmannsdorf. Besitzer Otto (III) von Ratmannsdorf erhielt den halben Teil der Feste Alt Sturmberg, das damals nicht mehr bewohnt wurde. Das Schloß (Alt Sturmberg) samt Güter und Untertanen kam an Walkan`s von Ratmannsdorf Tochter Magdalena, verwitwete Paradeiserin, geborene von Ratmannsdorf, Tochter Walkuns von Ratmannsdorf und Sigunda Khevenhüllerin, die es in der weiteren Folge ihren Sohn aus erster Ehe, Friedrich Freiherrn von Herberstein auf Kahlsdorf, Liboch, Braunecken und Schwarzhof, hinterließ, welcher aber kinderlos blieb. Sein Bruder und Erbe Walkun Freyherr von Herberstein trat alsdann Alt Sturmberg an seine Witwe Maria, wiedervermählte Närringer, eine Protestantin, zur Befriedigung ihrer weiblichen Sprüche und Abfertigung als Eigentum ab. Anna Maria von Ratmannsdorf, einzige den Vater überlebende Tochter, erhielt im Endeffekt den größeren der Herrschaft, sie ehelichte Otto von Saurau zu Lobming.

Anna Maria und Barbara Rosina Freiinnen von Saurau erhielten im gleichen Jahre Neu Sturmberg.

1617 : Marian von Dietrichstein, verwitwete Herbersdorfer, verehelichte sich zum Dritten Male an Georg Christoph Narringer zu Fohnsdorf. Zur weiteren Folge: Sie verkaufte Alt Sturmberg an Balthasar Fettauer (landwirtschaftlicher Sekretär), diesen folgte Weikard Fettauer, zugleich Inhaber von Mühleck im Besitze dieser Herrschaft; diesen wiederum folgte seine Tochter Maria Dorothea (Fettauer), Gemahlin Johann Georgs Moser zum Münzgraben und Wellsdorf.

1618 : Magdalena von Ratmannsdorf, Witwe Caspars von Herberstein und Sigmund Paradeisers, starb.

Vor 1620 : Barbara Rosina von Saurau, Ottinos und Anna Maria von Ratmannsdorf Tochter, folgte im Besitz der herrschenden Neu Sturmberger, sie vermählte sich mit Georg Ehrenreich von Herberstein zu Wildhaus. Aus dieser Ehe ging am 11. Dezember 1640 ihre Tochter Rosina Elisabeth Freiinn (Freyinn) von Herberstein hervor, welche 1660 Vermählung feierte.

1620 : Anna Maria von Saurau war bereits Witwe.

1629 : Es kam zur Ausweisung der Protestanten aus der Steiermark. (Anna) Maria Närringer mußte als Protestantin das Land verlassen, sie verkaufte die Herrschaft Alt Sturmberg an Balthasar Fettauer um 45 (Alpha) 5 (Beta) 20 (Delta) Gülten. Frau Maria Anna Gräfin von Saurau, Besitzerin des Schlosses Neu Sturmberg, verkaufte die Herrschaft jedoch nicht, sondern sie zog nach Kaltenbrunn im heutigen Burgenland, damals in Ungarn gelegen, und mußte ihre minderjährige Tochter (ungefähr 17-jährig) Anna Regina von Saurau unter der Obhut Balthasar Fettauer´s auf Befehl des Landesfürsten auf Neu Sturmberg zurücklassen. Es begann nun um das Mädchen ein widerliches Intrigenspiel, das Sittengeschichte im Weizer Lande schrieb.

Siehe dazu im Anschluß jene Sittengeschichte.

Bis/Um 1630 : Alt Sturmberg wurde wieder wohnbar gemacht.

1632 : Anna Maria von Saurau wurde von ihrem Sohn Christoff Alban Graf von Saurau beerbt. Dieser fand den Tod im Gefängnis auf dem Grazer Schloßberg. Die Schätzung des Anwesens (Neu Sturmberg) belief sich auf 17.000 Gulden. Auf diesen Nachlaß stellten folgende Personen Anspruch: Maria Benigua Gräfin von Schrottenbach und Rosina Elisabeth Gräfin von Herberstein.

1644 : Der Nachfolger Balthasar`s von Fettauer war sein Sohn Weikhart von Fettauer, welcher Alt Sturmberg um 13 (Alpha, Delta) Gülten erstand. Es meldete sich eine Großzahl von Erben. So auch der zweite Sohn Friedrich Bernhard von Fettauer, seine Töchter Maria Rosina, Frau des Christof Philipp Körner, und Maria Dorothea von Fettauer, Frau des Hans Moser, und Frau Sophia Stürckh. Außerdem verlangte Georg Christof Narringer, der Witwer der Frau Maria Narringer, die Bezahlung des Restzehenten, auf 27.280 Gulden 1 (Beta) 13 (Delta) geschätzt. Anspruch erhob vor allem Magdalena Paradeiser, Tochter Walkan´s von Ratmannsdorf, die sich im heftigen Rechtsstreite mit der Witwe Christof´s, Rosina von Ratmannsdorf, befand.

Magdalena Paradeiser erhielt Sturmberg zugesprochen, sie gab es ihrem Sohn aus erster Ehe, Friedrich Freiherrn von Herbersdorf, in Pacht. Nach dem Tode von Friedrich Freiherrn von Herbersdorf beerbte ihn seine Witwe Maria von Herbersdorf, wiedervermählte Närringer, geborene Dietrichstein, wobei es zu einem langwierigen Streit mit den Jesuiten als Besitzer der Herrschaft Unter Ratmannsdorf kam. Ein Teil der Herrschaft ging an Anna Maria Freiinn von Saurau, geborene Ratmannsdorfer. Weitere Anteile von Alt und Neu Sturmberg bekam Frau Rosina von Saurau, Witwe Ottos (III) von Ratmannsdorf, welche nach ihrem Tode an Frau Anna Maria Gräfin von Saurau, die Tochter Christof´s von Ratmannsdorf, fielen.

Balthasar Fettauer hatte jedoch das Gut verwahrlosen lassen; seine Kinder, die gemeinsam die Verwaltung der Herrschaft führten, sahen sich durch große Schulden gezwungen, Verkäufe eines Großteils zur Herrschaft gehörenden Güter zur Zahlung der Schulden an die Besitzer zu Ober Sturmberg zu tätigen. Man schätzt, daß das Stöckl Alt Sturmberg mit dem Turm völlig baufällig und schadhaft war, daß nur 2 bis 3 Zimmer bewohnt werden konnten.

1651 : Georg Moser löste Teile der Herrschaft von den übrigen Erben ab. Man einigte sich auf 1655 auf eine Zahlung von 1700 Gulden und 12 Dukaten.

1653 : Georg Moser`s Einigung mit Georg Christof Närringer über die Zahlung von 1700 Gulden und 12 Dukaten. Bald darauf verkaufte Georg Moser einen Teil der Herrschaft mit dem Schlosse (Alt Sturmberg) an Gottfried Freiherrn von Kollonitsch.

2. September. 1662 : Gerichtliche Zuerkennung von Untertanen betreff Geschlecht  der Moser.

1664 : Christof Alban Graf von Saurau fand den Tod im Gefängnis auf dem Grazer Schloßberg, die Schätzung der Herrschaft belief sich auf 17.000 Gulden. Es kam zur Übernahme Neu Sturmbergs durch Maria Benigna Gräfin von Schrottenbach und Maria Rosina Gräfin von Herberstein.

27. November. 1669 : Maria Dorothea Moser versetzte einige Untertanen an Obrist Eberhard Freyherrn von Walter. Nach dem Tod ihres Mannes geriet der Hauptteil der Gült wegen Rückstand in Sequestration.

3. Dezember. 1670 : Tod Georg Moser`s. Der andere Teil von Alt Sturmberg ging an Mathias Scheffer von Schefferau.

8. Juli. 1671 : Mathias Scheffer von Schefferau verkaufte an Hans Georg Graf Wagensberg die Herrschaft Wachsenegg (Waxenegg). Die Herrschaft von (Alt) Sturmberg löste sich in der 2. Hälfte des 17. Jh.s vollkommen auf und ging an andere Herrschaften wie Thannhausen und Wachsenegg über.

1675 : Maria Rosina Gräfin von Herberstein löste die übrigen Erben betreff Neu Sturmberg ab.

1683 : Obrist Eberhard Freyherr von Walter verkaufte dieselben Untertanen an Johann Joseph Grafen von Thannhausen, dieser verleibte sie der Herrschaft Oberfladnitz ein.

 

18. Jh. :

Die späteren Besitzer Grafen Khevenhüller verbanden Alt Sturmberg, welche trotz fortgeschrittenem Verfall wieder bewohnt wurde, mit der Herrschaft Thannhausen (ehemals Ober Fladnitz), mit der es nun gemeinsame Besitzer hatte. Das alte Schloß mußte bis zur Mitte des 18. Jh.s zumindest in einigen Teilen bewohnbar gewesen sein.

30. November. 1703 : Rosina Elisabeth Gräfin von Herberstein`s Sohn Johann Ernst Graf von Herberstein beerbte sie, nachdem die nach dem Tode ihrer Mutter die Herrschaft Neu Sturmberg besessen hatte. Der Sohn vermehrte durch Kauf die Untertanen und zerstückelte die Waldungen und Meiergründe auf Ablösung.

31. Mai. (oder 1. Juni.) 1718 : Schloß Ober Sturmberg, das schon lange nicht mehr bewohnt wurde und sehr baufällig war, wurde an den Besitzer von Thannhausen, Johann Josef Graf Wurmbrand, verkauft. Das Schloß wurde von nun an dem Verfall preisgegeben und blieb mit der Herrschaft Thannhausen vereinigt. Von ihm gelang die Herrschaft Neu Sturmberg an die Grafen von Webersberg, die auch Wachsenegg besaßen.

1760 : Tod des Franz Graf von Webersberg, des Letzten des Geschlechts.

30 März. 1761 : Mittels des Licitationsweges gelang Neu Sturmberg zum Johann Graf Khevenhüller-Metsch. Das Schloß Ober Sturmberg hatte sich bis dato recht gut erhalten.

1780 : Franz Anton Khevenhüller verkaufte das Eisen der beiden Burgen um 30 Gulden an den Klingenschmied Hans Mosdorfer, dieser ließ folglich alle Eisen herausbrechen (heraussprengen). Damit war der entgültige Verfall der ehemals glänzenden Ritterburgen besiegelt.

1799 : Die Herrschaft Neu Sturmberg gelangte in die Hände des August Fürst von Bretzenheim.

 

 

19. Jh.:

 

1806 : Beide Burgen gelangten in den Besitz der Reichs- und Freiherrn von Gudenus. Seit diesem Zeitpunkt gehören die ruinösen Ritterburgen der Herrschaft Thannhausen an und sind ohne jegliche Nutzung der Witterung ausgesetzt. Der Verfall geht seit diesem Zeitpunkt langsam, aber unaufhörlich vor sich.

 

 

20 Jh.:

 

1938 bis 1940 : Als trauriger Höhepunkt der nunmehrigen Ruinen von Sturmberg in unserem Jahrhundert gilt die Hakenkreuzfahne, welche zur Mutprobe von allzueifrigen Burschen als Symbol des 1000-jährigen Reiches auf dem noch gut erhaltenen Burgfried zu Alt Sturmberg  gehißt wurde.

Wie man sehen kann, dreht sich so mancher Wert der Dinge im Laufe der Zeit einfach um. Die Festen zu Sturmberg galten anfänglich als Schutzinstitution der Siedler, später zur Kapitalsanlage und zum Versatzobjekt mutiert, um nicht zuletzt als nazionalsozialistisches Propagandainstrument mißbraucht zu werden. Es bleibt zu hoffen übrig, daß die Ruinen nicht dem entgültigen Verfall preisgegeben werden, man beachte nur die ehemalige Burg Trennstein, und daß sich eine Nutzung unserer Zeit entsprechend ergeben wird.

  

( Rezipiert bzw. zusammengefaßt aus dem „Baravalle“ und anderen Quellen)

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